Hamburger, Pommes, Currywurst & Co – stark verarbeitete Lebensmittel, die mit ihrer Zutatenliste an spannende Romane heranreichen, sind nicht nur in Supermärkten, sondern inzwischen an jeder Straßenecke und sogar online erhältlich. Für Slow-Food und die Zubereitung frischer Zutaten ist in der heutigen Hektik kaum noch Platz, während wir von einem Termin zum nächsten sprinten. Dass jedoch Nahrungsmittel, die fast nur noch aus Makronährstoffen wie Kohlenhydraten und Fetten bestehen und kaum noch “lebendig“ sind, nicht nur eine hohe Energiedichte besitzen können, sondern uns auch noch auf einer viel tieferen Ebene beeinflussen können, wurde erst seit wenigen Jahren in der Wissenschaft deutlicher bekannt. Seitdem wir unsere Darmbakterien aufmerksamer unter die Lupe nehmen, wurde die Relevanz von Mikronährstoffen,Ballaststoffen und ihre Effekte aus unser Mikrobiom immer deutlicher. Tatsächlich gibt es inzwischen eine starke Studienlage, die den Einfluss unserer Ernährung auf unser Mikrobiom wichtiger darstellt, als beispielsweise unseren BMI.
Unser Darm lebt durch uns und wir durch ihn. Viele Nährstoffe bekommen wir nicht nur durch unsere Nahrung selbst, sondern durch die Verwertung in unserem Darm. Abhängig davon was wir essen, können sich die Darmbakterien anpassen und bestimmte Kulturen sind in der Lage, sich besser zu entwickeln. Viel kontroverse Literatur gibt es in diesem Gebiet natürlich auch. Bacteriodetes und Firmicutes sind zwei der bakteriellen Gattungen, die bei Menschen in industrialisierten Städten am stärksten zu finden waren. Während man für eine gewisse Zeit davon überzeugt war, dass ein Übermaß an Firmicutes im Verhältnis zu Bacteriodetes eine Rolle bei Übergewicht und Dysbiosen zu spielen scheint, zeigten andere Studien mittlerweile das Gegenteil.
uch wurde deutlich, dass abhängig von bestimmten Darmbakterien, unterschiedliche Nahrungsmittel wie Kohlenhydrate besser von unserem Körper verwertet werden können ohne für Beschwerden zu sorgen. Was aber allen voran mehr und mehr hervorging, war die Gefahr einer bakteriellen Übermacht eines Darmbewohners. Während eine hohe Damvielfalt noch teils kontrovers diskutiert wird, scheinen Stabilität und Balance für ein gesundes Mikrobiom mehr und mehr in den Vordergrund zu gelangen. Einfältige Ernährung ohne nährstoffreichen Mehrwert für unseren Körper macht auch unsere Darmbakterien einfältig. Ganz zu schweigen von möglichen Mangelerscheinungen. Aus einer praktischen Sicht heißt das für uns, dass wir sowohl auf eine artgerechte, aber auch konstante Ernährung achten sollten. Inzwischen wurde beobachtet, dass unser Mikrobiom sich bereits nach 24 Stunden an ein anderes Essverhalten adaptieren kann und sich anpasst – zumindest zu einem gewissen Teil. Umso wichtiger ist es daher auch für uns, dass sowohl unsere Darmwand, als auch unser Immunsystem mit spontanen Veränderungen und wechselndem Umfeldern zurechtkommt. Schließlich wollen wir nicht nach jeder Party oder Auslandsreise an Darmkrämpfen, Durchfall und metabolischen Dysfunktionen leiden.
Was unsern Stoffwechsel anbelangt gibt es inzwischen auch einige interessante Arbeiten. So wie es scheint, können unsere intestinalen Mitbewohner einen signifikanten Beitrag zu unserer schlanken Linie beitragen – oder sie zumindest maßgeblich beeinflussen. Leiden wir an chronischen Darmbeschwerden, ob durch mikrobielle Einfalt oder durchlässige Darmwände, können damit verbundene entzündliche Prozesse durch eindringende Bakterien und Toxine aus dem Darm den gesamten Körper befallen und sogar hoch bis zum Gehirn gelangen. Tageszeit spielt dabei ebenfalls eine Rolle!
Stichwort Toxine: Stark verarbeitete Nahrungsmittel sind oft belastet mit Giftstoffen. Teils durch die starke Verarbeitung natürlicher Nahrungsmittel selbst (Beispiel: Omega-3-Fettsäuren und Oxidation), teils durch die Zufuhr chemischer Mittel, um unter anderem die Haltbarkeit dieser “Nahrungsmittel“ zu verlängern. Dass solche Toxine nicht nur Bakterien schaden können, sondern sogar zum Teil von ihnen zu Ammoniak und Formaldehyd umgewandelt werden können, spricht für sich.
Danke unserem Parnter nutri-direct für diesen interessanten Artikel.