Magnesium hilft gegen Krämpfe? In mehreren Studien nicht belegt

Magnesium gilt seit Jahrzehnten als Wundermittel gegen Muskelkrämpfe – insbesondere bei älteren Menschen oder Sportler:innen wird es häufig empfohlen. Doch ist der Glaube an die krampflösende Wirkung des Mineralstoffs wirklich wissenschaftlich untermauert?

Eine umfassende Auswertung unter der Leitung von Arruda bringt Ernüchterung: Magnesium zeigte in ihrer Analyse keinen signifikanten Nutzen zur Vorbeugung sogenannter idiopathischer Muskelkrämpfe – also Krämpfen ohne klare Ursache.

Die Studie im Überblick

In die Untersuchung flossen Daten von insgesamt 1.280 Teilnehmer:innen ein, die im Schnitt 64,8 Jahre alt waren. Ziel war es, die Wirkung von Magnesium im Vergleich zu einem Placebo zu analysieren. Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache:

  • Kein signifikanter Unterschied in der Anzahl der Muskelkrämpfe pro Woche zwischen Magnesium- und Placebo-Gruppe
  • Keine Veränderung in der Intensität der Krämpfe
  • Keine klinisch relevante Verbesserung der Symptome durch die Einnahme von Magnesium

Diese Resultate wurden in der Ärztezeitung zitiert und zeigen deutlich: Der Nutzen von Magnesium zur Vorbeugung von Muskelkrämpfen ist wissenschaftlich nicht ausreichend belegt.

Was bedeutet das für Betroffene?

Viele greifen bei nächtlichen oder sportbedingten Krämpfen automatisch zu Magnesiumpräparaten – oft in der Hoffnung auf schnelle Linderung. Doch die Datenlage legt nahe, dass dieser Reflex überdacht werden sollte.

Laut den Autor:innen der Studie besteht weiterer Forschungsbedarf. Es brauche größere und längerfristige Studien mit sorgfältiger Auswahl der Teilnehmer:innen, um wirklich belastbare Aussagen treffen zu können.

Fazit

Auch wenn Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel oft harmlos erscheint – seine Wirkung gegen Muskelkrämpfe ist bisher nicht überzeugend nachgewiesen. Wer häufig unter Krämpfen leidet, sollte daher ärztlich abklären lassen, ob nicht andere Ursachen wie Flüssigkeitsmangel, Medikamentennebenwirkungen oder neurologische Faktoren zugrunde liegen.